Züchterpech

In der Theorie weiß man, dass es nicht immer alles klappt in der Zucht, aber in der Realität sieht es doch immer anders aus.

Als erstes war für mich die schwere Entscheidung Fjella abzugeben ein echter Tiefschlag. Ich hätte so gerne das Auszuchtprogramm mit ihr fortgeführt und der Plan für die Verpaarungen stand praktisch schon. Allerdings wusste ich von Anfang an, dass sie krank war, mittlerweile haben wir auch die Diagnose: Sie leidet an einer Pankreasinsuffizienz.

Bis jetzt reichte eine Futterumstellung um die Symptome zu mildern. Aber das alles trübt die Liebe ihrer neuen Familie zu ihr nicht und ganz nach Fjellas Manier merkt man ihr überhaupt nicht an, dass sie chronisch krank ist. Sie rennt und ist munter wie eh und je. Sie erbringt große Leistungen im Hundesport und wird fantastisch von ihren Besitzern ausgebildet. Ich sehe sie oft in der Hundeschule und für mich schwingt doch immer etwas Wehmut mit wenn ich sie sehe.

Fjella zu Besuch
Fjella on fire

Umso schlimmer war die Erkenntnis, dass auch Catys Tochter Bounty nicht zuchttauglich werden wird.

Sie litt an Lupus erythematosus infolge der Impfungen. Sie hatte die vesiläre Form, Glück im Unglück, denn sie verläuft nicht systemisch und hat gute Heilungschancen. Nur wusste keiner, dass sie es hat, somit habe ich sie natürlich ein zweites Mal Impfen lassen, woraufhin es noch schlimmer wurde. Letztlich haben wir erstmal Cortison einsetzen müssen. Aber durch eine Spritzenkur mit zwei naturheilkundlichen Mittlen habe ich es zum abklingen bringen können. Leider hat sie bis dahin nicht nur das Cortison bekommen müssen, welches schädlich genug für einen Hund im Wachstum ist, sondern aufgrund fehlender Diagnose haben wir auf eine Futtermittelunverträglichkeit/allergie behandelt. Leider war es somit auch schwer einen heranwachsenden Hund bedarfsgerecht zu ernähren. Auch bei ihr haben sich die Ohren nicht aufgestellt, sie waren stark von den Symptomen betroffen. Als dann noch eine minimale Fehlstellung im Kiefer dazu kam, war es aus. Alle Mühen umsonst, Monate permanenter Sorgen, wenn ich Fjella mit dazu rechne 1,5 Jahre ununterbrochen Sorgen um die Hunde.

Jetzt ist sie wieder völlig gesund und ich habe mich dazu entschieden für sie ein Zuhause zu suchen. Da sie mir mit ihrer liebevollen Art sehr ans Herz gewachsen ist, machte es den Entschluss nicht einfacher. Dafür war die Abgabe dann umso leichter, denn wie der Zufall es wollte hat sie bei Freunden die lange einen Hund suchten, einen super Platz gefunden und sie ist nicht ganz so weit weg, was mich sehr freut. Die Besitzer sind sehr begeistert von ihr, sie ist einfach liebenswert und obendrein eine Schönheit.

Bounty, die jetzt Odri heißt, in ihrem neuen Heim.

Für mich stand lange nicht fest ob ich überhaupt weiter züchte, die Lust daran ist mir gründlich vergangen. Alleine die Tatsache zweimal hintereinander derartiges Pech zu haben hat sehr an mir genagt.

Aber trotz allem habe ich beschlossen nicht den Kopf in den Sand zu stecken und man darf gespannt sein wie es weiter geht.

Das könnte Dich auch interessieren …