Was kostet ein Rassehund?

Viele Züchter haben schon ausreichende Auflistungen zu den Kosten eines Wurfes Hundewelpen gemacht. Dem möchte ich keine hinzufügen. Entscheidet man sich mit einem Hund zu züchten, sehe ich alle Kosten die bis zur Zuchttauglichkeit des Rüden/Hündin entstehen als privates Vergnügen.

Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, dass es sehr schlechte Züchter gibt oder nennen wir sie Vermehrer. Sie verdienen diese Bezeichnung gar nicht. Auch bin ich der Meinung, dass Hunde aus dem Tierschutz für eine viel höhere Schutzgebühr vermittelt werden sollten. Viel zu leicht wird sich der vermeindlich „billigere“ Hund aus dem Tierschutz oder Secondhand gekauft. Man bedenkt aber nie, dass es auch immer einen Grund gibt warum Leute ihren Hund verkaufen wollen und dieser Grund ist meist nicht die Allergie sondern schon die unüberlegte Anschaffung der Vorbesitzer. Kürzlich sagte mir eine Kundin, dass wäre nicht schlimm, wenn ihr neuer Hund aus Ungarn nicht bei ihr bleiben kann, wenn er nicht aufhört zu bellen.Der Hund wäre ja nur zur Probe vermittelt, sie können ihn jederzeit zurückgeben. Armer kleiner Hund, macht sich denn von allen Menschen die gutes für dich tun wollen keiner Gedanken wie du dich fühlst wenn es wieder zurück geht und dann wieder neu vermittelt und wieder zurück…usw… aber man kann ja dann doppelt Vermittlungsgebühr kassieren…

Wirklich umsetzbar sind die Kosten die durch die Welpen tatsächlich anfallen, wie alle Gesundheitschecks und Impfungen/Entwurmungen plus das Chippen. Des Weiteren entstehen Kosten durch die Erstellung der Ahnentafeln und die Wurfabnahme durch einen zugelassenen Zuchtwart. Auch die Besitzer des Vaters der Welpen bekommen eine Decktaxe. Nicht zu vergessen die hochwertige Ernährung der Mutterhündin sowie deren Gesundheit, zum Beispiel die Impfungen in der Trächtigkeit gegen das Herpesvirus sind Dinge, die in dem Preis Berücksichtigung finden.

Wirklich wichtig ist aber der ideelle Wert und die richtige Förderung der Kleinen. Man möchte Hunde vermitteln, die Freude bereiten und nicht nur Probleme. Dafür muss ein Züchter enorm viel tun. Für mich ist es selbstverständlich die Welpen auf die Stubenreinheit vorzubereiten, ihnen Kinder und ältere Menschen zu zeigen und sie auch die Umwelt erleben zu lassen mit Katzen, fremden Hunden oder Pferden sowie die breite Geräuschkulisse des Alltags. Ich möchte keine Knallempfindlichen Hunde verkaufen die jedes Sylvester sediert in der dunkelsten Ecke verbringen oder bei Gewitter nicht mehr raus gehen. Ganz hart gesagt kann der neue Besitzer natürlich alles versauen und die gute Prägung des Züchters zunichte machen. Aber ich stehe mit Rat und Tat ein Hundeleben lang den Welpenkäufern zur Seite, auch das sollte selbstverständlich sein. Nun kann man alle diese Dinge auf einen Zettel schreiben und für sich einen Preis in Euro dahinter schreiben. Realistisch rechne ich 50 Euro als Trainerstunde für jeden oben genannten Punkt(der ideellen Liste), denn wenn das alles nicht passiert, zahlt man jedesmal 50 Euro für ein Einzeltraining an einen Hundetrainer/in. Natürlich kommt man mit einer Stunde nicht hin! Aber wir nehmen eine Trainerstunde als Richtwert. Bei der unvollständigen Aufzählung von oben (ach, hochwertiges Futter für Welpen habe ich vergessen,der Strom für die Waschmaschiene… aber nun lassen wir es so…;-))kommt ein Wert von 400 Euro raus. Nun nimmt man das mal drei, das dient zur Abschreckung einer zu leichtfertigen Anschaffung, denn ich sehe nicht ein, warum man für Fernseher zig tausend Euro ausgibt und ein Familienmitglied dann von dubiosen „Züchtern“ für 300 Euro aus dem Kofferraum gekauft wird. Den Fernseher kann man ja nun verkaufen, hat man mit einem Hund eh keine Zeit mehr zu,wenn man ihn verantwortungsvoll halten will. Oder sagen wir ein kleinerer Bildschirm tuts dann auch, man muss ja Samstag nun den Rütter gucken….aber Samstags ist doch jetzt Hundeschule…..

So viel dazu!

Das könnte Dich auch interessieren …